Asthma gehört wohl zu den bekanntesten chronischen Lungenerkrankungen. Rund jede zehnte Person ist betroffen, wobei diese Zahl voraussichtlich stark zunehmen wird. Weitaus weniger bekannt ist das schwere Asthma. Wenn das „Asthma-Spray“ nicht mehr ausreicht, leiden Betroffene an ständiger Atemnot und Husten.

Schwere Asthmaanfälle sind nicht nur beim schweren Asthma ein Problem, sondern betreffen Menschen mit mildem und mittelschwerem Asthma ebenfalls. Mit modernen Behandlungsmöglichkeiten können Anfälle in den Griff bekommen werden. Asthma kann gut therapiert werden, doch wissen das nicht so viele Betroffene. Dabei muss niemand das Opfer seiner Erkrankung sein, jeder Mensch mit Asthma kann ein normales Leben führen.

Uns vom PVF e.V. ist es ein großes Anliegen bezüglich möglicher Gesundheitsschäden aufzuklären. Denn neue, moderne Behandlungsmöglichkeiten bieten auch Menschen mit schwerem Asthma die Chance, ihre Lebensqualität zurückzugewinnen.

Aus diesem Grund haben wir in Kooperation mit der Österreichischen Lungenunion und AstraZeneca ein Filmprojekt ins Leben gerufen, das für mehr Bewusstsein und Information über diese Erkrankung in der breiten Öffentlichkeit sorgen soll.

Junge Filmemacher:innen und schweres Asthma

Es wurden drei Kurzfilm-Stipendien für angehende Filmemacher:innen ausgeschrieben. Die Studierenden wurden eingeladen, sich filmisch mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ziel ist es, Menschen, die von schwerem Asthma betroffen sind, in den Fokus zu nehmen und zu begleiten. Ob dokumentarisch oder fiktiv – gefragt ist ein realistischer Blick auf diese Krankheit, die ohne Therapie keine Luft zum Atmen lässt. Aufgabe der jungen Filmemacher:innen ist nun, das Tabuthema Asthma in den Vordergrund zu rücken und filmisch möglichst viele Menschen anzusprechen.

Die Studierenden erstellten ein Konzept mit Budgetplanung für einen Kurzfilm (15 min.) zu schwerem Asthma. Das Genre war frei wählbar – der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt. Insgesamt gab es 14 Einreichungen, davon acht aus Deutschland und sechs aus Österreich.

Expertenkomitee

Von einem Expertenkomitee wurden drei total unterschiedliche Annäherungen an das Thema „Schweres Asthma“ ausgewählt. Das Expertenkomitee setzt sich zusammen aus: Prof. Dr. Marek Lommatzsch, Prof. Dr. Wolfgang Pohl (ÖLU), Dr. Thomas Schultz, PD Dr. Matthias Krüll, Kerstin Defosse (Astra Zeneca). Lokale Betreuerinnen: Anja Fieting (D – PVF), Gundula Koblmiller (A – ÖLU). Die Expert:innen stehen den drei ausgewählten Filmemacher:innen während des ganzen Filmprojekts mit Ratschlägen und medizinischem Fachwissen zur Seite.

Filmprojekt gestartet

Die Gewinner wurden bei einem Kick-off-Meeting in Berlin offiziell gekürt. Dort erhielten sie ein detailliertes Briefing zum weiteren Verlauf des Projekts und hatten die Möglichkeit, sich mit den Beteiligten des Projekts auszutauschen.

Die Gewinner:innen sind 1 Team aus Österreich von der Fachhochschule St. Pölten und 2 Teams aus Berlin von der Berliner Hochschule für Technik Screen Based Media. Die Filmteams arbeiten derzeit intensiv an der Umsetzung des Konzepts und werden dabei von den der Experten unterstützt.

Uraufführung am 2.9. in Berlin

Am Samstag den 02.09.2023 wurden im Delphi Filmpalast in Berlin und am 07.09.2023 im Stadtkino in Wien wurden die drei Gewinnerfilme des Filmstipendium „Schweres Asthma“ uraufgeführt.

„a few hundred million“ (Drama)
Druck, Enge, Panik – sie wollen einfach nur atmen. Die Leben von Ariela, Marlene und Brodi könnte nicht unterschiedlicher sein, doch ein dramatisches Problem begleitet sie in ihrem Alltag – das ständige Ringen nach Luft. Der Film „a few hundred million” ist eine Produktion aus Österreich. Das Drama wurde von Jennifer Gartler, Daniela Lang, Verena Schinnerl, Michelle Steinkellner, Miriam Welcker von der Fachhochschule in St. Pölten mit einem großen Frauenteam umgesetzt. „Unser Projekt legt den Hauptfokus darauf, das Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit Asthma zu erhöhen“, erläutern die Filmemacherinnen. „Wir wollen mit dem Film sowohl Außenstehenden als auch Betroffenen verdeutlichen, dass ein Leben mit Asthma weder Einschränkung noch Verzicht bedeuten muss.“

SUSPIRIUM (80s Creature Feature)
James wird schon sein ganzes Leben lang von dem sadistischen Monster „Sinister“ begleitet, welches ihn auf Schritt und Tritt verfolgt und in allen möglichen Lebenslagen in die Quere kommt. Auch heute, wo er sein erstes Date mit Ridley hat, ist das Monster wieder mit dabei. Doch dann macht James eine Entdeckung, die sein Leben für immer verändert. Das Regie-Duo Christoph Rüdiger und Maximilian Carus sagen: „Unser Film atmet den Vibe von 80er-Jahre-Horrorstreifen und wahrt dabei einen humoristischen Unterton. Daher haben wir das Monster nicht am Computer animiert, sondern von sehr renommierten Künstler:innen in liebevoller Handarbeit bauen lassen und es per Animatronics gesteuert. Mit diesem neuen Blick wollen wir die Aufmerksamkeit für die Erkrankung Asthma und deren Behandlungsmöglichkeiten erhöhen.“ An der Produktion des Films haben mehr als 170 Personen mitgearbeitet.

WOODSHED (Drama)
Der 27-jährige Ben leidet an schwerem Asthma und gleichzeitig liebt er Jazz. Lange fürchtet er, dass er sich seinen Traum nicht erfüllen kann: Er möchte als Saxofonist in einer Jazz-Band spielen. Als er lernt, dass seine Sorgen auf Vorurteilen beruhen, kann er auch seinen Vater von seinem Talent überzeugen. „Rund fünf Prozent der deutschen Bevölkerung, mich eingeschlossen, leiden unter Asthma und sind aufgrund dieser körperlichen Einschränkung oftmals daran gehindert, Aktivitäten zu betreiben, die uns seelisch und künstlerisch bereichern“, sagt Tung Le, der mit seinem Studienkollegen A. Nao Luu Woodshed beim Filmstipendium eingereicht hat. „Mit diesem Film möchte ich eine Geschichte über Mut und Stärke erzählen, die wir aufbringen müssen, um die täglichen Herausforderungen, die mit Asthma einhergehen, zu meistern. Asthma sollte uns nicht zurückhalten.“

Die Filme können unter folgendem Link angeschaut werden: https://www.mit-asthma-leben.de/leben-mit-schwerem-asthma/filmstipendium-schweres-asthma